BiografieRaum
Katrin Bache
Biografiearbeit - Rückblick, Durchblick, Ausblick
Frischluft für Verstaubtes, Rückenwind für das Hier und Jetzt
So viel von dem, was wir suchen und brauchen, findet sich in unserer Biografie. Da unser gegenwärtiges Sein auf vergangenem fußt, sind es vor allem unsere Erinnerungen, die uns das Jetzt erklärbar machen und damit auch Zukunftsplanung erleichtern.
Biografiearbeit führt auf eine bereichernde und oft überraschende Entdeckungsreise dieser Erinnerungen. Sie fokussiert die Habenseite und hilft beim "Aufstehen - Krone richten - Weitermachen", indem sie verdeutlicht, was um- und antreibt, was wichtig ist, was Energie gibt, was schon längst da ist, was nicht mehr gebraucht wird und wohin die Reise gehen kann.
Der/die Teilnehmer*in benennt, sortiert und verknüpft Erfahrungen, Wünsche, Werte und entdeckt dabei das, was stärkt und essentiell ist. Das räumt gedanklich auf, klärt Bedeutungen und unterstützt künftige Entscheidungsprozesse, indem es bewusster macht und Prioritäten aufzeigt.
Erlebtes erinnern, vielleicht darüber staunen, Grundsätzliches wie Detailliertes benennen, eine neue Perspektive finden, tiefere Einsicht in Zusammenhänge und die eigenen Stärken bekommen und neue Ziele formulieren – all das ist Teil des Prozesses.
Und am Ende fühlt sich das Ganze an wie ein frisch gelüfteter Raum – herrlich klar!
Das Sein und das Werden im Blick
Die Arbeit strukturiert Entwicklungsabschnitte und beleuchtet Ressourcen. Sie deckt auf, wie und wodurch die vielen kleinen Teile unserer Biografie miteinander verwoben sind und macht Entwicklung im Kleinen wie im Großen sichtbar und nachvollziehbar.
Sie ist bestärkende Gesprächs– und Reflexionsarbeit, ohne Therapie zu sein; ein spannendes Werkzeug, um ganzheitlich auf das eigene Leben zu blicken, sich intensiv mit dem eigenen Sein und Werden auseinanderzusetzen, zu erinnern, wertzuschätzen und mehr (Einsicht in die) Selbstwirksamkeit zu erlangen.
Dem roten Faden auf der Spur
Biografiearbeit lebt vom Dialog und vom Wechsel zwischen Selbst- und Fremdbeobachtung. Als eine Art Sparringspartner, unterstütze ich das Erinnern, höre zu, rege an, hinterfrage, beobachte, leite, spiegele, behalte den Gesamtüberblick und sorge dafür, dass Reflexionsprozesse in Fluss bleiben und Erinnerungen greifbar werden.
Der Prozess ist intensive, gewinnbringende Zeit für sich selbst und vertieft das Verständnis für die eigene Basis, indem er den roten Faden findet und ihn bewusster macht.
Der biografische Spiegel
Das, was wir in den Gesprächen erarbeitet haben, halte ich schriftlich im sogenannten „biografischen Spiegel“ fest; eine Art Zusammenfassung unseres Austauschs, die immer wieder herangezogen werden kann, um das zu überdenken, was im Hier und Jetzt beschäftigt oder um zukünftige Entscheidungen fundierter zu treffen. Das Erarbeitete zu verschriftlichen, ist kein Muss, aber ich empfehle es sehr, weil die Wirkung der Biografiearbeit so deutlich nachhaltiger ist.
Weiteres zu:
TIME FLIES
Die Zeit fliegt... und verwischt dabei Spuren. Die Kraft der eigenen Geschichte ist nicht immer offensichtlich, aber wenn wir sie erinnern und reflektieren, finden sich Spuren wieder, einzelne Stränge fügen sich ins Ganze, und wir werden mit bestärkenden, klärenden Aha-Momenten belohnt.
Beinahe magisch!
Das kann Biografiearbeit
Biografiearbeit...
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zeigt Ressourcen auf und bestärkt die Selbstwirksamkeit.
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ist eine positive und effektive Vorgehensweise, um Veränderungs- und Entscheidungsprozesse zu begleiten.
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schärft den Blick für das Wesentliche, räumt auf und bringt Klarheit - gerade in Phasen der Neuorientierung.
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verdeutlicht den persönlichen X-Faktor und seinen Nutzen.
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hilft, zentraler Fragen bewusst zu werden und Prioritäten und Wünsche zu klären.
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öffnet neue gedankliche Räume, denen häufig auch faktische Freiräume (d.h. neue Handlungsspielräume) folgen.
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erleichtert Positionierung und verhilft zu Orientierung in einer von Wahlmöglichkeiten überfluteten Lebensrealität.
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bringt die Konstante, den roten Faden, zum Vorschein und zeigt sinnstiftende Zusammenhänge auf.
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ermöglicht, anhand des biografischen Spiegels Schwerpunktthemen jederzeit ins Bewusstsein zu rufen und sie für künftige Reflexionsprozesse heranzuziehen.
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bietet eine solide Grundlage, um Zukünftiges zu planen.
So geht 1:1 Biografiearbeit
Die Arbeit setzt sich aus Gesprächsarbeit, Textarbeit und Übungen zusammen. Was wir besprechen und wie intensiv wir Dinge betrachten, ist immer die Entscheidung meiner Kund*innen. Nichts muss, alles darf. Er/sie bestimmt, welche Teile der Biografie miteinbezogen werden und welche bei ihm/ihr bleiben. Ich arbeite nicht gegen Widerstände an. Wichtige Grundprinzipien der Biografiearbeit sind: Freiwilligkeit, Leichtigkeit, Vertraulichkeit. Natürlich ist die Einzelarbeit in der Regel intensiver als ein Gruppen-Workshop.
Gespräche
Bei einer umfassenden Biografiearbeit "hangele" ich mich systematisch durch das Leben meiner Kund*innen. Dabei orientiere ich mich inhaltlich grob an der anthroposophischen Einteilung der menschlichen Entwicklung. Meine Kund*innen erzählen, wir ordnen gemeinsam, sie ziehen Bilanz und entwerfen Visionen, ich frage nach.
Die Gespräche dauern pro Sitzung circa zwei Stunden. In der Regel versuche ich zwei Entwicklungsabschnitte pro Treffen zu besprechen, aber das dient nur als Orientierung. In manchen Jahren ist so viel Bedeutsames geschehen, dass es Sinn macht, langsamer vorzugehen, andere sind schnell „abgehakt“.
Es ist auch möglich, einen Teilbereich der Biografie zu betrachten, wie z. B. die Bildungs- und Arbeitsbiografie oder auch Themenschwerpunkte, wie beispielsweise "Familie", "Begegnungen" oder "(verpasste) Chancen".
Wie viele Treffen wir benötigen, hängt davon ab, wie viel ge- und erlebt wurde und wie sehr der/die Betreffende ins Detail gehen möchte/muss.
Textarbeit
Im Anschluss an jede Session erstelle ich einen Text ("biografischer Spiegel"), der die zentralen Informationen zusammenfasst. Und weil das, was berichtet wurde, „nur" das Eine ist, das, was ich höre, noch etwas anderes, fließen in diese Zusammenfassung auch Metaphern und Interpretationen ein, die wir besprechen. Ich durchforste das Erzählte außerdem nach Zusammenhängen, Wiederholungen und Ursache/Wirkungsprinzipien. Prägende Phasen, besondere Erlebnisse, Entscheidungen, Brüche und Erfolge verdeutlichen die persönlichen Ressourcen und das Potenzial.
Der Text ist eines meiner wirksamsten Mittel, um Erzähltes zu spiegeln und dient als Grundlage für das nächste Gespräch. Er wird im Laufe des Prozesses immer wieder ergänzt und/oder berichtigt.
Wenn es mir hilfreich erscheint, erstelle ich Übersichten zu Auffälligkeiten, um diese noch deutlicher zu machen.
Übungen
In die Gesprächseinheiten baue ich immer wieder Übungen ein, die den Zugang zu Erinnerungen erleichtern und sie greifbarer machen. Dazu nutze ich kreative Methoden wie das Schreiben oder Skizzieren, Assoziations- oder Imaginationsübungen oder auch Erinnerungsstücke, die dem/der Teilnehmer*in etwas bedeuten.
Auch dem "biografischen Spiegel" füge ich manchmal kleine Übungen bei, die helfen sollen, bestimmte Erlebnisse oder Ereignisse noch intensiver zu betrachten oder klarer zu sehen.
Der biografische Spiegel
Wer sich für die Verschriftlichung der Biografiearbeit entscheidet, erhält abschließend den mehrmals überarbeiteten „biografischen Spiegel“, der Zusammenfassung, Rückmeldung und Denkanstoß in einem ist und für künftige Denkprozesse hilfreicher Leitfaden sein kann.
Der "biografische Spiegel" liegt als Datei vor. Er kann natürlich auch ausgedruckt oder mit Bildern ergänzt werden.